Et hätt noch emmer joot jejange – Glaubensbekenntnis eines IT-Sicherheitsverantwortlichen

Wieder mal eine Studie zur Informationssicherheit. Wieder mal bei den großen DAX-Unternehmen. Wieder mal mit dem Ergebnis, dass der Wissensstand zur Informationssicherheit in den Unternehmen in etwa meinem Wissen über den aktuellen Verbleib von Lena Meyer-Landrut entspricht. Nicht, dass wir uns falsch verstehen: die Studie, welche die Unternehmensberatung A.T. Kearns veröffentlicht hat, liefert keineswegs auf den ersten Blick wirklich neue Erkenntnisse. Im Gegenteil, sie bestätigt viele, viele andere Studien der Vergangenheit, welche ebenfalls die Aussage hatten: Unternehmen vernachlässigen die Informationssicherheit, haben keine Gesamtkonzepte und glauben an die Gleichung „Informationssicherheit = Virenscanner + Firewall“.
Schaut man sich die Ergebnisse genauer an, stellt man eine erstaunliche Parallele in der Auffassung, was Informationssicherheit ist und wie man damit umgehen sollte und dem kölschen Grundgesetz fest. In Artikel 3 des zumindest für Rheinländer verbindlichen Gesetzeskanons lesen wir dort den zentralen Satz „et hätt noch emmer joot jejange“. Für diejenigen, die des Kölner Idioms nur eingeschränkt mächtig sind, liefert Wikipedia gleich die passenden Übersetzungen (Zitat): „Was gestern gut gegangen ist, wird auch morgen funktionieren“. Situationsabhängig auch: „Wir wissen es ist Murks, aber es wird schon gut gehen“.

Vor allem letzteres scheint noch immer das erfolgreiche Denkmodell für die Wirtschaft zu sein. Zwar nicht für die deutsche Wirtschaft, aber doch zumindest für die in China.

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