- 14. Juli 2014 | Volker Scheidemann | Security Blog
Wie? Was faseln Sie da von Fußball? Ach so, Sie meinen, weil Jogis Jungs mit flacher Raute, Doppelsechs und falscher Neun den Argentiniern was auf die echte Zwölf gegeben haben. Hätte man annehmen können, aber…
Ihr Lieben, ist doch hier ein Security Blog und nicht der kicker. Hier geht’s natürlich mal wieder um den Weltmeister der Überwachung, unsere allseits beliebte NSA. Wie diverse Medien, darunter das ARD-Magazin panorama, unlängst berichteten, werden Nutzer des Anonymisierungswerkzeugs Tor (The onion router) vom NSA-Spionagewerkzeug XKeyscore automatisch identifiziert und in eine Datenbank potenzieller Extremisten einsortiert.
Extremist im Sinne der NSA werden geht natürlich auch ohne Tor, wie wir an dieser Stelle schon früher berichteten. Auch Nutzer des beliebten aber inzwischen eingestellten Truecrypt werden angeblich mit dem gleichen Etikett versehen. Schade, dass XKeyscore bislang nicht auf die beste Alternative zu Truecrypt, fideAS® file enterprise, anspringt. Die kostenlose Werbung hätte ich gerne genommen. Könnte natürlich daran liegen, dass die NSA unterwandert ist von Priestern der Holy Church of OpenSource, die ein kommerzielles Produkt zur Verschlüsselung noch immer abfällig als Götze einer fremden, abzulehnenden Religion ansehen. Selbst dann, wenn es eine rein deutsche Entwicklung ist und mit einer „No Backdoors“-Erklärung versehen ist. Soll ja vorkommen, dass Geheimdienste von Vertretern fremder Mächte infiltirert werden. Naja, kann ja noch kommen. Den NSA-Jungs fällt bestimmt noch was ein.
Stellt sich mir noch die Frage, ob es auch für’s Extremistendasein im Sinne der NSA ausreicht, ein Tor von Götze gut zu finden.
Noch eine rein private Frage zum Schluss: hassen Sie es auch so, wenn Sie nach was googlen und dann auf einen Artikel stoßen, in dem zwar alle Suchwörter drin sind, aber es geht um ganz was anderes?